Arbeitsrichtungen / Arbeitsgruppen

Seismologie

Die Seismologie ist Teil der Geophysik und befasst sich mit Erdbeben und der Ausbreitung seismischer Wellen in der Erde. Sie ist die wichtigste Methode, um den inneren Aufbau der Erde zu erforschen. In der Arbeitsgruppe Seismologie werden neben den klassischen Methoden der Erdbebenforschung auch moderne, computergestützte Verfahren angewandt. Beobachtungen von Erdbeben und numerische Berechnungen der Ausbreitung seismischer Wellen liefern detaillierte Modelle der Erdkruste und des Erdmantels bis zur Kern-Mantel-Grenze in 2900 km Tiefe.

Forschung

AlpArray

Die Oberfläche der Alpen ist innerhalb der letzten 200 Jahre bereits gut erforscht worden und es existieren umfangreiche geologische Karten und Studien zur Tektonik der Alpen. Das Wissen über den Krusten- und Mantelbereich der Alpen ist jedoch noch sehr unvollständig, da dafür eine engmaschige Erkundung mittels geophysikalischer Methoden notwendig ist.

Durch die Installation eines dichten Netzes von Seismometern im Alpenraum wurde es möglich in den letzten Jahren umfangreiche seismische Daten aufzunehmen, die nun mithilfe unterschiedlichster Methoden ausgewertet werden, um Modelle des Untergrunds zu erstellen und zu verbessern. Zu den Methoden, die in unserer Arbeitsgruppe angewandt werden, zählen die Laufzeit- und die Wellenformtomographie. Sie liefern Geschwindigkeitsmodelle in Kruste und Mantel der Alpen.

Weitere Informationen

FloodRisk

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes FloodRisk werden die Auswirkungen der Anhebung des Grubenwasserspiegels in stillgelegten Bergwerksregionen untersucht. In unserem Teilbereich des Projektes soll der Zusammenhang zwischen Grubenwasseranstieg, fluidbedingten Spannungsveränderungen und der induzierten Seismizität im Wasserhaltungsgebiet Haus Aden im östlichen Ruhrgebiet näher untersucht werden. Aus diesem Grund betreibt das seismologische Observatorium der Ruhr-Universität dort ein temporäres Messnetz aus seismischen Stationen um die induzierte Seismizität zu detektieren, klassifizieren und zu lokalisieren. Der Zusammenhang zwischen räumlichen und zeitlichen Variationen in der Seismizität und dem Anstieg des Grubenwassers und dessen horizontaler Ausbreitung wird untersucht.

MISS - Minderung der Störwirkung von Windenergieanlagen auf seismologische Stationen

Teilprojekt Denoising Autoencoder

Im Projekt MISS wird versucht Störsignale von Winderenergieanlagen (WEA) an seismologischen Stationen zu unterdrücken. In diesem Teilprojekt wurden dazu verschiedene Algorithmen getestet, die das Störsignal der WEA an einer seismologischen Station herausfiltern können. Gewöhnliche Frequenzfilter kommen hierbei nicht in Frage, da die Frequenzbänder des Störsignals und von Erdbebensignalen überlappen und somit bei der Anwendung von gewöhnlichen Filtern Informationen verloren gehen würden. Dabei zeigte sich, dass ein Denoising Autoencoder aus einem Trainingsdatensatz erlernen kann, wie typische Erdbebebensignale und Störsignale aussehen. Nach dem Training eines solchen Autoencoders ist es möglich, dass das Störsignal der WEA an einer seismologischen Station reduziert werden kann.

Weitere Informationen

  • Projekt Homepage mit weiteren Informationen, Vorträgen und Veröffentlichungen

Wissenschaftler:innen

  • Manuel Ditz
  • Dr. Kasper D. Fischer
  • Prof. Dr. Wolfgang Friederich (Arbeitsgruppenleiter)
  • Janis Heuel
  • Dr. Michael Jost
  • Dr. Thomas Möller
  • Anne Mohr
  • Marcel Paffrath
  • Martina Rische

Techniker

  • Bernhard Klotz
  • Lothar Kühne

MSc Studenten

  • Jean Marc Baboulek

Weitere Informationen

Kontakt